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Wandern ist eine der typischen Sommeraktivitäten in der Schweiz und das atemberaubende Bergpanorama lädt Reisende zu unvergesslichen Erlebnissen ein. Aber diesmal wollten wir noch etwas mehr und beschlossen in der Aletsch Arena entlang des berühmten Aletschgletschers, des größten (und wahrscheinlich des zugänglichsten) Gletschers der Alpen, zu wandern.

Aletsch Glacier Hike

Wie kommt man hin?

Die Aletsch Arena erstreckt sich von Oberwald bis Brig und verfügt über eine beeindruckende Infrastruktur. Unser Tagesausflug begann in Fiesch, wo man das Auto parken und mit dem Zug nach Betten fahren kann. Von dort geht es mit der Seilbahn zur Bettmeralp, einem idyllischen Bergdorf ganz ohne Autos. Ein kleiner Spaziergang durch das Dorf bietet bereits eine herrliche Aussicht auf das Bergpanorama. Weiter ging es mit einer zweiten, diesmal etwas kleineren Seilbahn, die uns noch höher bis zur Station Bettmerhorn, dem Startpunkt der Wanderung, brachte.

Die wanderung

Aletsch Glacier Signs

Zuerst folgten wir dem Schild zur Eisterrasse und entdeckten schon bald eine atemberaubende Aussicht auf den berühmten Aletsch-Gletscher. Die Aussicht war so schön, dass wir auch direkt wieder hätten kehrt machen können, aber das war natürlich keine Option. Deshalb folgten wir dem Schild Roti Chumme – Märjela – Fiescheralp, das uns zunächst auf einem Schotterweg in Richtung Gletscher hinunterführte. Die majestätische Schönheit des Gletschers, der sich wie eine Milchstrasse durch die Alpen schlängelt, zog uns in ihren Bann und als wir dann noch durch eine ganze Herde von Schafen gingen, war es natürlich um uns geschehen.

Aletsch Glacier Sheep

Nach einer Weile ging der Weg nicht mehr weiter abwärts, sondern führte entlang des Gletschers bis wir gegen Mittag in Roti Chumme ankamen, einem kleinen Picknickplatz mit toller Aussicht, wo wir beschlossen, unser Picknick auszupacken. Wir hätten uns wohl keinen schöneren Blick für eine Mittagspause vorstellen können und genossen die vereinzelten Sonnenstrahlen, die im Gletscher reflektierten.

Nur einige hundert Meter hinter dem Picknickplatz verließen wir den Gletscher nach mehreren Stunden atemberaubender Aussicht wieder und bogen in Richtung Märjela Gletscherstube ein, eine kleine Berghütte mit einer sehr gemütlichen Bar und Toiletten. Von dort folgten wir dem Schild zurück zur Fiescheralp.

Aletsch Glacier Tunnel

Der Höhepunkt dieses zweiten Teils der Wanderung war wohl der ein Kilometer lange Tunnel, mit dem Wanderer die Bergkette durchqueren. Auf der anderen Seite angekommen ist der Gletscher nur noch eine verträumte Erinnerung, aber die wunderbare Aussicht auf die andere Seite des Tals macht den Abschied leicht.

Nach mehr als 4 Stunden kamen wir auf der Fiescheralp an. Die Dauer der Wanderung hängt aber wohl damit zusammen, dass wir alle 10 Minuten für Fotos und Videos stoppten, um diese unvergessliche Wanderung noch unvergesslicher zu machen.

Als wir schliesslich auf der Fiescheralp ankamen, zog uns der Gletscher wie magnetisch an und wir beschlossen noch einen letzten Blick zu wagen. Wir nahmen deshalb die Seilbahn zum Eggishorn, dem höchsten Punkt der Arena, wo wir uns nach einem langen Wandertag auf 2869 m Höhe mit einem Cappuccino und einem letzten Blick auf den Gletscher belohnten. Danach mussten wir nur noch die Seilbahn hinunter ins Tal nach Fiesch nehmen und den Weg zurück zu unserem Camper finden.

Wissenswertes

Die Infrastruktur der Aletsch-Arena ist, wie auch der Rest der Schweiz, erstaunlich gut organisiert, aber ziemlich teuer (Schweizer Preise halt). Wir haben den 2-Tage Wanderpass für 75 CHF pro Person gekauft. Ein Tag kostet 55 CHF und drei Tage 95 CHF. Für Familien gibt es zum Glück Familientickets.

Der Pass umfasst die gesamte Infrastruktur der Arena, alle Seilbahnen und sogar den Zug, der alle Talstationen von Oberwald bis Brig anfährt. Es ist natürlich ein ziemlich teures Vergnügen, aber bei einer Reise durch die Schweiz darf man wohl sowieso nicht zu sehr an seinem Geld hängen, denn es handelt sich nunmal um das teuerste Land der Welt.

Mit dem Wohnmobil

Wie immer auf unseren Reisen durch Europa waren wir mit unserem Wohnmobil unterwegs. Wir hatten großes Glück einen tollen Parkplatz in Mühlebach zu finden, einem kleinen Dorf unweit der Hauptattraktionen der Arena. Damit dies auch in Zukunft so bleibt, haltet den Platz bitte sauber und respektiert die Anwohner im Dorf.

Aletsch Glacier Campervan

Im September war der Platz nur wenig besucht und er war deshalb ein idealer Ausgangspunkt für unsere Ausflüge. Wir mussten nur ein paar Minuten bis zur Hängebrücke laufen, die Mühlebach und Fürgangen miteinander verbindet und die schon alleine für sich eine Sehenswürdigkeit ist. Von der anderen Seite der Brücke konnten wir dann den Zug zu den anderen Talstationen nehmen. Die Züge fahren ca. alle 30 Minuten und sind für Inhaber des Wanderpasses kostenlos.

Wir haben die Wanderung auf unserem 10-Tage Roadtrip durch die Schweiz gemacht. Unsere Reiseroute findet ihr hier. Die ganze Story könnt ihr hier (bisher nur auf Englisch) lesen.


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